Die Vereinigten Staaten (englisch United States, kurz U.S.), in amtlicher Langform Vereinigte Staaten von Amerika (englisch United States of America; abgekürzt USA), nicht amtlich auch Amerika (englisch America), sind ein 50 Bundesstaaten umfassender nordamerikanischer Staat. Mit Hawaii und kleineren Außengebieten haben die Vereinigten Staaten auch Anteil an Ozeanien. Die Hauptstadt ist Washington, D.C., die größte Stadt New York City.
Die Vereinigten Staaten sind der drittgrößte Staat der Erde – sowohl gemessen an der Fläche von 9,63 Millionen Quadratkilometern (nach Russland und Kanada) als auch an der Bevölkerung mit etwa 314 Millionen Einwohnern (nach China und Indien). Bedingt durch die Einwanderung von Menschen aus einer Vielzahl von Ländern, sind die Vereinigten Staaten eines der ethnisch diversesten und multikulturellsten Länder der Erde. Die Vereinigten Staaten weisen auch eine sehr hohe geografische und klimatische Diversität auf – mit Lebensräumen wie Bergen und Ebenen, Wäldern und Wüsten, die eine große Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten beherbergen.
In den Vereinigten Staaten gibt es auf Bundesebene keine gesetzliche Amtssprache (jedoch in 31 Bundesstaaten), doch herrscht Englisch als De-facto-Amtssprache vor. Im Südwesten ist zusätzlich die spanische Sprache sehr verbreitet.
Paläoindianer wanderten vor etwa 12.000 Jahren aus Asien in das nordamerikanische Festland der heutigen Vereinigten Staaten ein. Die europäische Kolonisierung begann etwa um 1600 vorwiegend aus England. Die Vereinigten Staaten gingen aus den 13 Kolonien an der Atlantikküste hervor. Streit zwischen Großbritannien und den amerikanischen Kolonien führte zur Amerikanischen Revolution. Am 4. Juli 1776 verabschiedeten Delegierte der 13 Kolonien die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten und somit die Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika. Der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg, der mit der Anerkennung der Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten endete, war der erste erfolgreiche Unabhängigkeitskrieg gegen eine europäische Kolonialmacht. Die heutige Verfassung der Vereinigten Staaten wurde am 17. September 1787 verabschiedet. Bisher wurden 27 Zusatzartikel ergänzt. Die ersten zehn Zusatzartikel, die gemeinsam als Bill of Rights bezeichnet werden, wurden 1791 ratifiziert und garantieren eine Vielzahl von unveräußerlichen Rechten.
Angetrieben von der Doktrin Manifest Destiny begannen die Vereinigten Staaten eine dynamische Expansion über Nord-Amerika, die sich über das 19. Jahrhundert erstreckte. Dies schloss die gewaltsame Vertreibung eingeborener, indianischer Stämme, die Erwerbung neuer Territorien und Gründung neuer Bundesstaaten ein. Der Amerikanische Bürgerkrieg führte zum Ende der legalen Sklaverei in den Vereinigten Staaten. Zum Ende des 19. Jahrhunderts erreichten die Vereinigten Staaten eine Ausdehnung bis zum pazifischen Ozean und ihre Wirtschaft wurde zur weltweit Größten. Der Spanisch-Amerikanische Krieg und der Erste Weltkrieg bestätigten die Rolle der Vereinigten Staaten als globale Militärmacht. Die Vereinigten Staaten gingen aus dem Zweiten Weltkrieg als Supermacht und als erstes Land mit Atomwaffen und einem ständigen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hervor. Nach Ende des Kalten Krieges und dem Zerfall der Sowjetunion sind die Vereinigten Staaten die einzige verbliebene Supermacht.
Die Vereinigten Staaten sind ein industrialisierter Staat und die weltweit größte Volkswirtschaft mit einem Bruttoinlandsprodukt in Höhe von 15,6 Billionen US-Dollar im Jahre 2012, was 19 % der globalen Wirtschaftsleistung gemessen mit der Kaufkraftparität von 2011 entspricht. Die Vereinigten Staaten hatten im Zeitraum von 2010 bis 2012 das weltweit sechsthöchste Pro-Kopf-Einkommen. Laut der Weltbank ist die Einkommensungleichverteilung in den Vereinigten Staaten eine der höchsten unter den OECD-Staaten. Die Wirtschaftsleistung des Landes wird durch den Reichtum an wichtigen natürlichen Ressourcen, eine gut entwickelte Infrastruktur und eine hohe durchschnittliche Produktivität begünstigt. Obwohl die Wirtschaftsstruktur der Vereinigten Staaten gemeinhin als postindustriell angesehen wird, sind sie nach wie vor einer der weltweit größten Güterproduzenten. Das Land war 2012 für 39 % der weltweiten Militärausgaben verantwortlich.