Die Volksrepublik China (chinesisch 中華人民共和國 / 中华人民共和国, Pinyin Zhōnghuá Rénmín Gònghéguó Aussprache?/i), meist als China abgekürzt, im 20. Jahrhundert in ideologischer Abgrenzung zur Republik China auch „Rotchina“ genannt, ist mit 1,34 Milliarden Einwohnern der bevölkerungsreichste Staat der Erde, der flächengrößte in Ostasien und hinsichtlich der Landfläche nach Russland und Kanada und vor den Vereinigten Staaten der drittgrößte der Erde. Sie grenzt an 14 Staaten und hat damit gemeinsam mit Russland die meisten Nachbarländer der Welt. Im Uhrzeigersinn sind dies: Mongolei, Russland, Nordkorea, Vietnam, Laos, Myanmar, Indien, Bhutan, Nepal, Pakistan, Afghanistan, Tadschikistan, Kirgisistan und Kasachstan.
Das Staatsgebiet gliedert sich in 22 Provinzen (ohne Taiwan), fünf autonome Gebiete, vier regierungsunmittelbare Städte und zwei Sonderverwaltungszonen. Davon entfallen auf die drei größten Gebiete 45 Prozent der Staatsfläche: Xinjiang und Tibet im Westen sowie die Innere Mongolei im Norden. Allerdings sind diese Gebiete nur wenig fruchtbar und mit einem Anteil von 4 Prozent an der Bevölkerung sehr dünn besiedelt.
Das Land hat mit 1,34 Mrd. mehr Einwohner als Nordamerika, Europa und Russland zusammen. Um das rasche Bevölkerungswachstum einzudämmen, wurde die Ein-Kind-Politik betrieben, die wieder gemildert worden ist, weil es zu großen Fehlplanungen und demographischen Verwerfungen gekommen ist. In den letzten Jahrzehnten hat das Bevölkerungswachstum von etwa 2,8 Prozent in den 1960ern auf weniger als 0,5 Prozent abgenommen.
Die Volksrepublik wurde nach dem Sieg der Kommunisten im Chinesischen Bürgerkrieg am 1. Oktober 1949 gegründet und umfasst fast das gesamte als China bekannte kulturell-geographische Gebiet Asiens, mit Ausnahme der Insel Taiwan, und einiger kleiner Inseln vor der Küste Fujians, die zusammen die Republik China bilden. Die VR China vertritt international die „Ein-China-Politik“, die sie seit Anfang der siebziger Jahre auch im Westen durchsetzte. Die Republik China auf Taiwan wird von der Volksrepublik als „abtrünninge Provinz“ betrachtet und nicht als unabhängiger Staat anerkannt (Taiwan-Konflikt). Im Jahr 1949/1950 wurde auch das zuvor quasi-unabhängige Tibet durch die Volksrepublik China besetzt und annektiert. Der politische Status Tibets ist auch heute noch international umstritten.
Wirtschaftlich weist die Volksrepublik China seit vielen Jahren eine hohe Dynamik auf. Die Volksrepublik gilt als Schwellenland und hat sich seit ihrer wirtschaftlichen Öffnung nach dem Ende der „Kulturrevolution“ zunehmend zu einer wirtschaftlichen Großmacht verändert. Jedoch wird das politische System der Volksrepublik von vielen westlichen Beobachtern, von seinem Nachbarn Indien, den Bewohnern Taiwans und von Oppositionellen im eigenen Land weiterhin als autoritäre Diktatur bewertet.