Burkina Faso (deutsche Aussprache: [bʊrˌkiːnaˈfaːzo]) ist ein Staat in Westafrika, der im Inneren des Nigerbogens liegt und an Mali, Niger, Benin, Togo, Ghana sowie die Elfenbeinküste (Côte d’Ivoire) grenzt. Die ehemalige französische Kolonie Obervolta (französisch Haute-Volta, nach dem Fluss Volta) erlangte am 5. August 1960 unter diesem Namen ihre Unabhängigkeit. Nach einer Phase politischer Instabilität mit zahlreichen Putschen kam es 1983 zur Revolution des panafrikanistisch-sozialistisch orientierten Thomas Sankara. Unter seiner Präsidentschaft wurde der Name des Landes am 4. August 1984 in Burkina Faso („Land der ehrenwerten Menschen“ oder „Land der Aufrichtigen“) geändert. Administrative und kulturelle Hauptstadt des 16.751.455 Einwohner (Zensus 2011) zählenden Landes ist die zentral gelegene Millionenstadt Ouagadougou.
Der vorwiegend flache Binnenstaat mit Anteilen an den Großlandschaften Sudan und Sahel ist durch tropisches Klima und verschiedenartige Savannenlandschaften geprägt. Etwa die Hälfte der Burkiner (Burkinabe) zählt zur politisch dominierenden Ethnie der Mossi, die bis zur Kolonisierung durch Frankreich Ende des 19. Jahrhunderts in mehreren streng hierarchisch organisierten Reichen lebten. In Burkina Faso werden etwa 60 einheimische Sprachen gesprochen, der Islam ist neben den traditionellen Glaubensvorstellungen die meistpraktizierte Religion. Burkina Faso gehört zu den ärmsten Ländern der Welt, zeichnet sich heute aber durch eine gewisse Stabilität und die kulturelle Vielfalt der friedlich zusammenlebenden Ethnien aus. Regelmäßig wiederkehrende Dürreperioden sorgen oft für große Not der hauptsächlich als Bauern lebenden Bevölkerung.
Präsident ist seit 1987 Blaise Compaoré, der das Land seit dem Putsch gegen Sankara semiautoritär regiert und stabile Verhältnisse zugunsten ausländischer Investitionen geschaffen hat. Burkina Faso richtet unter anderem das alle zwei Jahre stattfindende panafrikanische Filmfestival FESPACO aus.